Seminarbericht

Die Untersuchung von Quantenkorrelationen ist aus grundlegender Sicht notwendig, um ein besseres Verständnis für die Möglichkeiten zu bekommen, wie Korrelationen im Rahmen der Quantenmechanik realisiert werden können. Darüber hinaus bildet sie auch einen Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Anwendungen in der Quanteninformationstheorie. Dieses Seminar, welches mit rund 60 Physikerinnen und Physikern aus 15 Ländern und vier Kontinenten stattfand, beleuchtete verschiedene Aspekte von Quantenkorrelationen wie Bell-Nichtlokalität, „Steering“, Verschränkung und zeitliche Korrelationen.

So wurde zum Beispiel eine spezielle Klasse von verschränkten Vielteilchen-Zuständen, die „absolutely maximally entangled states“, diskutiert und teilweise durch Anschauungsmaterial „begreifbar“ gemacht. Da es experimentell von großer Bedeutung ist, Verschränkung in Vielteilchen-Systemen zu detektieren, griffen Präsentationen verschiedene Methoden dazu auf. Weitere diskutierte Themen waren „Steering“ in Post-Quantum-Theorien sowie die Frage, wie sich Quantenteleportation als Korrelation auffassen lässt und mit Bell-Nichtlokalität und „Steering“ in Zusammenhang steht. Eine präsentierte allgemeine Methode erlaubt es, lokale Modelle mit verborgenen Parametern zu konstruieren. Diese liefert ein besseres Verständnis darüber, welche Zustände keine Bell-Ungleichung verletzen können und damit Bell-lokal sind. Zeitliche Korrelationen wurden ebenso behandelt wie der Zusammenhang zwischen „Zeitreisen“ und Quantencomputern.

Nicht nur während der Postersitzungen, sondern auch in den Pausen und nach den Vorträgen wurde viel und angeregt diskutiert. Insbesondere der lebhaften Austausch zwischen Sprechern und Teilnehmern, die interessanten Vorträge sowie die angenehme Atmosphäre im Physikzentrum Bad Honnef wurden im durchgehend positiven Feedback hervorgehoben.


Dr. Cornelia Spee, Dr. Ana Cristina Sprotte Costa, U Siegen