Seminarbericht

Bei diesem interdisziplinären Treffen, das vom 14. bis 17. Oktober 2018 in Bad Honnef stattfand, stand die Entwicklung neuer Materialien für Batterien, Brennstoffzellen und zur Erzeugung synthetischer Brennstoffe im Fokus. Am ersten Tag befassten sich Übersichtsvorträge mit der Material­entwicklung in der universitären Forschung (Jin Suntivich, Cornell, USA; Bettina Lotsch, MPI Stuttgart und LMU) und in der Industrie (Tanja Graf, Volkswagen) sowie mit möglichen Recycling-Strategien (Anke Weidenkaff, Fraunhofer IWKS und TU Darmstadt).

Neben den gewohnt exzellenten Beiträgen der eingeladenen Keynote-Sprecherinnen möchten wir besonders die Beiträge vielversprechender Nachwuchswissenschaftler hervorheben: So zeigte Jonathan Quinson (U Copenhagen) in seinem Beitrag, dass Synthese- und Ink-Präparation maßgeblich Einfluss auf die Aktivität von Platinkatalysatoren nehmen. Beth Johnston (U Glasgow) führte in die Myon-Spin-Spektroskopie ein und stellte ihre Ergebnisse zur lokalen Diffusion in Li-Ionen-Batterien vor. Große Resonanz fand außerdem die Vorstellung einer neuen Synthese­methode für die Herstellung edelmetallfreier Sauerstoffreduktionskatalysatoren durch Katrin Ebner (Paul-Scherrer-Institut, Villigen) – ihr Vortrag wurde als bester Nachwuchs­wissenschaftler-Vortrag ausgewählt. Elinor Josef (MPI Golm) präsentierte ihre Ergebnisse zur Herstellung kohlenstoffbasierter Stromkollektoren für Li-Ionen-Batterien, die über einen Elektrospinning-Prozess hergestellt wurden.

Einstimmig wurde das Poster von Justin L. Andrews (Texas A&M) zu V2O5-Kathoden für Batterien als exzellenter Beitrag ausgewählt. Außerdem erhielten Posterpreise: Pascal Theis (TU Darmstadt) mit der Entwicklung von Fe-N-C-Katalysatoren mit definierter Porenstruktur und David Santos (Texas A&M) für seine DFT-Rechnungen und Mikroskopie der Diffusionswege in V2O5-Kathoden.  

Aufgrund des ausgesprochen schönen Wetters wurden am Dienstag die Pausen gestrafft, so dass der späte Nachmittag zu gemeinsamen Wanderungen zur Burgruine Drachenfels und zum Rhein genutzt werden konnte. Am Abend fand, mit sehr hoher Resonanz bei den Nachwuchswissenschaftlern/Innen, eine Diskussionsrunde zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie den unterschiedlichen Karrieremodellen in Deutschland und dem Ausland statt.

An dem Seminar nahmen etwa 60 Wissenschaftler aus Deutschland (60 %), Europa (20 %) und Übersee (20 %) teil. Hervorzuheben ist, dass der Frauenanteil u.a. durch die Möglichkeiten individueller Kinderbetreuungbei über der Hälfte lag. Wir danken der WE-Heraeus-Stiftung nochmals herzlich für die umfangreiche Unterstützung zur Durchführung dieses Seminars.

Prof. Dr. Ulrike Kramm, Dr. Christina Birkel, Prof. Bai-Xiang Xu, TU Darmstadt