Helmholtz-Preis für hochpräzise Messungen zur Relativitätstheorie und zu Nanomaterialien

Grundlagenphysik rund um Einsteins Spezielle Relativitätstheorie auf der einen Seite und Grundlagen für messtechnische (metrologische) Anwendungen im Bereich von Tausendstel Mikrometern (Nanometern) auf der anderen Seite – so weit spannt sich der Bogen beim diesjährigen Helmholtz-Preis. Den Preis vergibt der Helmholtz-Fonds alle zwei Jahre für hervorragende wissenschaftliche und technische Forschung auf dem Gebiet „Präzisionsmessung in Physik, Chemie und Medizin“. In der Kategorie „Grundlagen“ erhalten ihn drei Wissenschaftler für ihre Arbeit an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Christian Sanner, Nils Huntemann und Richard Lange ist es mit einem Langzeitvergleich zweier hochpräziser optischer Ytterbium-Uhren der PTB gelungen, einen deutlich verbesserten Test der Lorentz-Symmetrie für Elektronen durchzuführen. In der Kategorie „Anwendungen“ geht der Helmholtz-Preis an ein neunköpfiges Team aus Forschern der Humboldt-Universität zu Berlin und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg um die Berliner Physikerin Saskia F. Fischer und den Freiburger Mikrosystemtechniker Peter Woias. Die Gruppe hat die wissenschaftlich-technischen Voraussetzungen für standardisierte Messungen an einzelnen Nanostrukturen geschaffen. In der Wissenschaft vom exakten Messen, der Metrologie, gilt der Helmholtz-Preis als eine der international bedeutendsten Auszeichnungen. In den Kategorien „Grundlagen“ und „Anwendungen“ ist er mit jeweils 20 000 Euro dotiert. Die Preisverleihung war im Rahmen des 722. WE-Heraeus-Seminars im Mai geplant, das wegen der Corona-Pandemie aber verschoben wurde. Die WE-Heraeus-Stiftung fördert den Helmholtz-Fonds darüber hinaus mit einer jährlichen Spende (Foto: PTB).

Pressemitteilung der PTB