Seminarbericht

Die Welt der zwei-dimensionalen Materialien und deren optischen Eigenschaften ist ein sich rasch entwickelndes Forschungsfeld der Quantenoptik. Besonders interessant sind diese Materialien für mögliche Anwendungen in der Quantentechnologie. Um die Forscherinnen und Forscher auf diesem recht neuen Gebiet zu vernetzen und den wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen, hätte dieses Seminar bereits im Frühjahr 2020 im Physikzentrum stattfinden sollen. Da angesichts der anhaltenden Pandemie auch am Ausweichtermin 27. und 28. Mai 2021 keine Präsenzveranstaltung möglich war, fand das Seminar online mit der Plattform MeetAnyway statt. Dies tat jedoch dem Interesse der Teilnehmer und den angeregten Diskussionen keinen Abbruch: Insgesamt 19 eingeladene Vortragende aus Australien, Nordamerika, Asien und Europa präsentierten die neuesten Erkenntnisse über beispielsweise die optischen und elektronischen Eigenschaften von 2D-Materialien, über neuartige periodische Strukturen, die auf dem Moiré-Effekt basieren, sowie über die Anwendbarkeit dieser Materialien für photonische Quantentechnologien. Insbesondere die unterschiedlichen theoretischen und experimentellen Arbeiten zu neuartigen Quantenlichtquellen führten zu lebhaften Diskussionen. Die bis zu 70 aktiven Teilnehmer unterschiedlichster Erfahrungsstufen, von Bachelorstudierenden bis zu Professorinnen, folgten den Vortragenden online und nutzten die kurzen Pausen zu intensiven Diskussionen, um neue Ideen zu entwickeln und neue Kooperationen zu schmieden. Der rege Austausch wurde in der am Abend veranstalteten Postersitzung bis weit über die geplante Zeit hinaus vertieft.

Ein weiteres Highlight des Seminars war der Vortrag über die aktuelle Geschlechterungleichheit in MINT-Forschungsfeldern, mit speziellen Fokus auf Quantentechnologien. Dabei wurde eindrücklich vermittelt, welche Auswirkungen eine solche Ungleichheit auf die Kreativität und Innovationsfähigkeit hat. Insbesondere die Wichtigkeit von Rollenvorbildern wurde deutlich, und wir freuen uns, mit sieben eingeladenen Sprecherinnen unseren Teil zur Verbesserung der aktuellen Situation beigetragen zu haben.

Zusammenfassend waren die Teilnehmer des Seminars mit dessen Verlauf trotz aller pandemiebedingten Einschränkungen hochzufrieden. Dies ist zu einem sehr großen Teil der professionellen und effizienten Organisation durch die WE-Heraeus-Stiftung zu verdanken, bei der wir uns bedanken.

Prof. Dr. Klaus Jöns, U Paderborn
Prof. Dr. Andreas W. Schell, U Hannover
Dr. Vincenzo D‘Ambrosio, U Neapel