Seminarbericht

Ultrakalte Rydberg-Gase erleben aktuell einen regelrechten Boom, mit einer Reihe an spektakulären wissenschaftlichen Ergebnissen, die in den letzten Jahren erzielt wurden. Anwendungen dieser Systeme reichen von der Untersuchung grundlegender chemischer Bindungen über die Durchführung von Quantensimulationen stark korrelierter Materie bis hin zu Anwendungen in der Quantenoptik und im Quantencomputing. Insbesondere der technische und wissenschaftliche Fortschritt beim Thema Quantencomputing hat in letzter Zeit auch den Fokus von Startups auf Rydberg-Gase gerichtet.

Ziel dieses Seminars, das vom 23. bis 28. August im Physikzentrum Bad Honnef stattfand, war es, die Vielfalt des Forschungsfeldes der Rydberg-Gase darzustellen. Um diese schon im Programm abzubilden, hatten die ersten drei Tage die Schwerpunktee Quantenoptik, Quantensimulation sowie Quantencomputing. Anschließend folgten zwei Tage mit neuen Forschungsansätzen in diesen Plattformen sowie der Untersuchung quantenchemischer Systeme wie ultrakalter Moleküle. Zu jedem Thema gab es eine Reihe von Vorträgen, die allesamt von extrem hohem Niveau waren und oft spannende neue Forschungsergebnisse sowie Visionen für die nächste Generation an möglichen Experimenten im Feld enthielten. Lebhafte Diskussionen der Vorträge waren dadurch quasi „Selbstläufer“. Zwei Postersitzungen ergänzten die Vorträge, begleitet von einer Flash-Präsentation der Poster zu Beginn, in der alle Teilnehmenden die Möglichkeit bekamen, ihre Ergebnisse der gesamten Hörerschaft kurz und prägnant vorzustellen. Aus der Vielzahl hervorragender Poster wurden drei Beiträge mit einem Posterpreis prämiert.

Während des Seminars gab es eine Reihe von Highlights, deren Nennung den Rahmen dieses Textes sprengen würde. Das größte Highlight aus der Sicht der wissenschaftlichen Organisation war sicher die tolle Atmosphäre und die vielen offenen wissenschaftlichen Diskussionen zwischen allen Teilnehmern inklusive Vertretern junger Startups, die ihre neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse zur wissenschaftlichen Diskussion stellten.

Selbstverständlich wurden diese Diskussionen, die besondere Atmosphäre und das Seminar insgesamt maßgeblich durch das tolle und einmalige Umfeld am Physikzentrum unterstützt. Wir danken sowohl allen Mitarbeitenden im Physikzentrum als auch der WE-Heraeus-Stiftung für die unschätzbar wertvolle Hilfe bei der Planung, Organisation und Durchführung dieses Seminars, das ohne diese Unterstützung sicher nicht so hätte stattfinden können.

 

Dr. Johannes Zeiher, MPI für Quantenoptik Garching
Dr. Florian Meinert, U Stuttgart