Seminarbericht

Funktionelle Materialien an Oberflächen umfassen ein breites Spektrum von Materialklassen und Längenskalen, von individuellen organischen Molekülen bis hin zu ausgedehnten 2D-Strukturen wie Van-der-Waals-Materialien. Damit geht eine entsprechende Vielzahl an Forschungsgebieten einher. Trotz verschiedenster Perspektiven und experimenteller sowie theoretischer Ansätze eint Forschende über die verschiedenen Communities hinweg der Antrieb, die physikalischen Mechanismen zu verstehen, welche die Eigenschaften dieser Materialien bestimmen, und schließlich zu lernen, wie sich diese Eigenschaften kontrolliert und reproduzierbar verändern lassen. Ziel dieses Seminars war es, einige dieser Forschungsgebiete zusammenzuführen, die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache zu fördern und Netzwerke sowohl innerhalb als auch zwischen den immer weiter wachsenden und auffächernden Forschungsschwerpunkten zur Untersuchung funktioneller Materialien zu ermöglichen.

Die Schwerpunkte des Seminars waren die Anordnung, Synthese und Device-Einbettung organischer Strukturen, neuartige Untersuchungs- und Präparationsverfahren für komplexe Makromoleküle, die gezielte Manipulation einzelner Adsorbate sowie neue Charakterisierungsmethoden für funktionelle Materialien, mit Fokus auf 2D-Materialien. Rund 60 Expert*innen und Nachwuchswissenschaftler*innen kamen dazu vom 5. bis 10. Mai 2024 ins Physikzentrum Bad Honnef, um in diesem Rahmen neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden kennenzulernen und zu diskutieren. Besonders hervorzuheben ist, dass unter den Vortragenden eine ausgewogene Gender-Repräsentation sowie ein hoher Anteil Nachwuchswissenschaftler*innen vertreten waren.

Neben der allgemein extrem hohen Qualität der Vorträge und Poster waren der Kick-Off-Vortrag, der einen breiten Überblick der behandelten Themengebieten bot, Vorträge zur Integration funktioneller Materialien in Devices, diverse interdisziplinäre Vorträge und vor allem auch die exzellenten Vorträge der Nachwuchswissenschaftler*innen besondere Highlights. Darüber hinaus konnten die Teilnehmenden in ungezwungenem Rahmen bei einem abendlichen „Meet the Editor“ ihre Fragen an einen der Redakteure von Nature Communications loswerden.

Wir danken der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für die ausgezeichnete Organisation und die großzügige finanzielle Unterstützung dieses großartigen Seminars.

Dr. Katharina Kaiser, U Göttingen
Dr. Stefania Moro, U Birmingham, UK
Dr. Luis Parra López, FHI Berlin