Bericht

Trotz der Einschränkungen durch COVID-19 ist es gelungen, im Physikzentrum Bad Honnef vom 29.11. bis 2.12.2020 die breit angelegte, spannende und zugleich hochaktuelle Fortbildung „Klima und Energie“ zu realisieren. Unter strengen Hygienebedingungen folgten 40 Lehrerinnen und Lehrern den Vorträgen vor Ort, während weitere 58 per Zoom zugeschaltet waren. Von den 19 Referentinnen und Referenten waren immerhin sechs persönlich in Bad Honnef anwesend.

Zum Auftakt behandelten drei Vorträge die Herausforderungen des Anthropozäns, die öffentliche Wahrnehmung von Klimawandel und Energiewende in den Medien sowie die Ziele von „Fridays for Future“.

Anschließend präsentierten sechs ausgewiesene Fachleute in einem ersten Themenblock eine sorgfältige Diagnose der geschichtlichen und gegenwärtigen Situation des Klimas auf unserem Planeten. Diese Fakten bildeten die Basis für die Projektionen der Entwicklung des Klimas – mit all ihren statistischen Unsicherheiten und den akuten und anwachsenden Bedrohungen für Umwelt, Fauna, Flora und natürlich auch für die ständig an Zahl zunehmende Menschheit mit ihren Bedürfnissen.

Ein zweiter Themenblock befasste sich intensiv mit der Energiegeschichte, der gegenwärtigen Energieversorgung, ihrer globalen Problematik und den gewaltigen Herausforderungen, die mit umweltschonenden Pfaden in die Zukunft verknüpft sind. Wie kann die Welt künftig mit Energie versorgt werden, und welche Perspektiven ergeben sich für die Mobilität im Zeichen des Klimawandels? Mit großem Nachdruck wurden die weltumspannenden Perspektiven betrachtet, die globale Produktion von erneuerbaren Energieträgern wie Wasserstoff und seine Verbindungen sowie die großräumige Vernetzung mit Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung oder über schon bestehende Pipelines. Alle Referenten waren sich einig, dass vor allem ein globaler Handel und Markt für erneuerbare Energien einen erfolgversprechenden Weg für eine globale Energiewende und in der Folge einen spürbaren Klimaschutz bewirken können. Hier liegen große Chancen für Deutschland, weil es als industrieller Wegbereiter attraktive Technologien entwickeln und demonstrieren kann – und dieser Prozess sollte dringend gestartet werden.

Ergänzt wurde die Fortbildung durch schultaugliche Experimente und Herangehensweisen, die den Schülerinnen und Schülern die wissenschaftlichen Grundlagen von Energie und Klima verständlich machen. Diese reichten von einem Climate-Escape-Room, bei dem die relevanten Inhalte in den Kontext einer spannenden Geschichte gesetzt wurden, über Versuchsreihen zur Wolkenbildung oder Energieabstrahlung bis zu Unterrichtseinheiten zur Elektromobilität sowie einem Konzept für Schulpatenbesuche, bei dem Lernen durch Lehren eine wichtige Rolle spielt. 

Auch wenn angesichts der Abstandsregeln der Austausch im Physikzentrum nur sehr eingeschränkt möglich war, so war die Resonanz aller Teilnehmer doch sehr positiv. Wir danken dem Physikzentrum und der WE-Heraeus-Stiftung für die hervorragende Organisation unter schwierigen Bedingungen.  

Prof. Dr. Stephan Borrmann, U Mainz & MPI für Chemie Mainz
Prof. Dr. Christoph Buchal, FZ Jülich & U Köln
OStR Dr. Guido Ewald, Gymnasium zu St. Katharinen Oppenheim
Prof. Dr. H.-Jürgen Kluge, GSI Darmstadt & U Heidelberg