Seminarbericht

Die zweite Quantenrevolution verbindet die Grundlagenforschung in der Quantenphysik mit neuartigen Anwendungen in den Quantentechnologien. Dieses Seminar brachte den wissenschaftlichen Nachwuchs und internationale Expertinnen und Experten zusammen, um das sich rasch entwickelnde Feld der photonischen Quantentechnologien zu diskutieren. Dabei wurden die verschiedenen Teilgebiete von der Quantenkommunikation bis hin zur Quantenmetrologie ebenso beleuchtet wie übergreifende Querschnittsthemen.

Das ursprünglich für den Winter 2020 geplante Seminar wurde pandemiebedingt auf den 17. bis 19. März 2022 verschoben und fand als hybride Veranstaltung statt. Die hohe Aktualität und Relevanz des Themas spiegelten sich in einer erfreulich regen Teilnahme wider: 98 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 17 verschiedenen Ländern gestalteten das Seminar aktiv im Hörsaal oder auf der virtuellen Bühne mit. Fast drei Viertel aller Teilnehmenden konnte dabei eine persönliche Anreise nach Bad Honnef ermöglichen. Zudem freuten sich nicht wenige der 23 eingeladenen Sprechinnen und Sprecher besonders über ihren ersten Präsenz-Vortrag seit fast zwei Jahren.

Das wissenschaftliche Programm war so vielfältig und zugleich hochqualitativ, dass es schwer fällt, einzelne Höhepunkte herauszugreifen. Schwerpunkte der eingeladenen Vorträge bildeten jüngste Entwicklungen auf den Gebieten der Quantenkommunikation, einschließlich abhörsicherer Satelliten-gestützter Quantennetzwerke, die Herstellung und Charakterisierung festkörperbasierter Quantenlichtquellen für den Einsatz in Telekomunikations-Netzwerken, bis hin zu der Entwicklung photonischer Quantencomputer und neuer metrologischer Standards. Besondere Höhepunkte stellten auch die beiden Postersitzungen sowie das von Nachwuchswissenschaftlern organisierte abendliche Wissens-Quiz im Lichtenberg-Keller des Physikzentrums dar. Hier konnten sich die Forschenden, aufgeteilt in Kleingruppen, an einem breitgefächerten Spektrum an Fragen zum Allgemeinwissen messen – mit so mancher Überraschung.

Zusammenfassend war das Seminar mit seinem vielseitigen wissenschaftlichen Programm, den engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie der besonderen Atmosphäre des Physikzentrums ein großer Erfolg. Unser besonderer Dank gilt daher auch der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung für die professionelle Organisation und Finanzierung dieser Veranstaltung.

Dr. Tobias Heindel, TU Berlin
Dr. Simone Luca Portalupi, U Stuttgart
Prof. Dr. Eleni Diamanti, CNRS, U Sorbonne, France