Fest-Flüssig-Grenzflächen sind sowohl in der Natur als auch in industriellen Anwendungen und im Alltag allgegenwärtig. Häufig sind die Eigenschaften und Reaktionen von Systemen von Grenzflächenprozessen dominiert. Daher spielen Fest-Flüssig-Grenzflächen für eine Vielzahl an Gebieten eine zentrale Rolle, zum Beispiel in der Elektrochemie, der Geochemie, der Katalyse oder in der Biomineralisation. Diese Felder haben gemeinsam, dass die Struktur an der Grenzfläche entscheidend für das Verständnis der ablaufenden Prozesse ist. Interessanterweise sind viele fundamentale Fragestellungen zur Struktur und Reaktivität von Fest-Flüssig-Grenzflächen noch unverstanden. Dies gilt in gleicher Weise für sehr unterschiedliche Systeme wie die Eisnukleation an Mineralpartikeln in Wolken, elektrochemische Reaktionen an einer Elektrode oder die Inkrustationsinhibition. Grundlagenorientierte wie anwendungsnahe Fragen standen daher im Fokus dieses Seminars, das vom 25. Februar bis 1. März im Physikzentrum Bad Honnef stattfand. Die verschiedenen Perspektiven der Teilnehmenden aus den unterschiedlichen Feldern waren dabei besonders bereichernd. Ein immer wieder betonter Mehrwert des Seminars war daher das Knüpfen von neuen Verbindungen. Neben wissenschaftlich wie didaktisch ausgezeichneten Vorträgen trug auch die Qualität der Posterbeiträge besonders zum Gelingen des Seminars bei. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf offenen Diskussionen in inspirierender Atmosphäre. Hierzu bot das Programm viel Raum für Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum, die ausgesprochen lebhaft und konstruktiv geführt wurden und nun sicher als Nukleationskeim für weitere gemeinsame wissenschaftliche Projekte dienen. Ein weiteres Highlight war die Wanderung zum Drachenfelsen, die wir bei herrlichem Wetter genießen konnten.

Nicht zuletzt trug die besondere Atomsphäre im Physikzentrum zum Erfolg des Seminars bei. Unser besonderer Dank gilt der WE-Heraeus-Stiftung für die hervorragende Organisation und die großzügige finanzielle Unterstützung des Seminars!

Prof. Dr. Angelika Kühnle, U Bielefeld

Prof. Dr. Frieder Mugele, U Twente